Lautstark im Job?
Was tun wenn der Chef schreit?
Es gibt Tage, an denen geht einfach nichts glatt: schon morgens fehlt die Milch für den Kaffee, auf der Fahrt zur Arbeit ist Stau. Endlich angekommen grüßen die Kollegen mit einem „Maschinenausfall… und heute sieht’s richtig übel aus“. Der Laptop mit der Präsentation, die für 9.30 Uhr angesetzt ist, liegt noch auf dem Frühstückstisch. Vergessen in der Hektik und über den Streit mit dem eigenen Junior, der wieder mal keine Lust auf Schule hat. Innerhalb von drei Stunden – vom Aufstehen bis kurz vor Meeting-Beginn – hat sich bereits so viel Spannung aufgebaut, dass der nächste, der auch nur einen kleinen Fehler macht, das ganze Gewitter abbekommt:
„MÜLLER, DAS HABE ICH IHNEN DOCH SCHON DREIMAL ERKLÄRT, DASS WIR OHNE SCHRIFTLICHE FREIGABE DURCH DIE QUALITÄTSSICHERUNG HIER GAR NICHTS MACHEN. EGAL, WAS DER KUNDE SAGT!!!!“
Es gibt Menschen, die sind impulsiver als andere. Dabei werden sie gerne mal laut – meist, weil sie selbst erheblich unter Druck stehen oder weil sie ihren Worten besonderen Nachdruck verleihen möchten oder aus beiden Gründen gleichzeitig. Für die Kollegen und Mitarbeiter sichtbar ist nur die Spitze dieses Eisbergs: Der Meyer brüllt rum. Je nach eigener Veranlagung gehen sie eingeschüchtert in Deckung, grinsen (hämisch) darüber oder blasen selbst zum Angriff, was eine lautstarke Konfrontation
zur Folge hat.
Was tun, wenn der Chef/Partner schreit?
- Nicht im gleichen Ton kontern, lieber innerlich denken: „Ich entscheide, wer mich provoziert!“
- Tief durchatmen, fest stehen, ruhig in die Augen sehen
- Auf Sachlichkeit bestehen: „Ich höre mir Ihre Argumente gern an, aber nicht in diesem Ton.“
- Evtl. Raum verlassen und um einen neuen Gesprächstermin bitten
Das Problem: Wer ständig schreit, zeigt, dass er sich nicht unter Kontrolle hat und löst im Körper zudem Stress-Reaktionen aus. Das Blut verdickt sich, um schneller zu verschorfen. Blut wird vom Gehirn in die Muskeln gepumpt. Wer brüllt, ist dann zwar kampfbereit, kann dafür aber weniger gut denken. Souverän ist anders.
Das Seminar „ICH bin dran“ von den kommunikatören bietet Menschen viele Tipps zum Umgang mit dem eigenen Stress und Möglichkeiten, langfristig in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen.
Diese Tipps helfen impulsiven Menschen
Atmen
Hilft irgendwie immer, aber bei Wut und Stress ganz besonders. Atmen Sie tief in den Bauch ein und langsam aus. Zählen Sie dabei rückwärts von 20 bis 0.
Ersatzmann/-Frau suchen
Wenn Sie schon vorab wissen, dass ein Meeting oder ein schwieriges Gespräch Sie extrem aufregen werden, kann es hilfreich sein, jemand anderen ins Rennen zu schicken, der mehr Distanz zur Situation hat. Das funktioniert nicht auf Dauer, kann in akuten Stress-Situationen aber ungemein entlasten.
Glaubenssätze hinterfragen
Muss wirklich immer alles perfekt sein? Wer sagt das eigentlich?
Selbstfürsorge
Haben Sie genug geschlafen, gegessen, getrunken?
Echte Gründe finden
Oft liegt der Kern der Aufregung gar nicht im Verhalten des Gegenübers, sondern ganz woanders. Hier gilt es, ehrlich zu sich selbst zu sein und den echten Ursachen der Wut auf die Spur zu kommen.